Erfahrungen mit PV in Kanada – lohnt sich das Investment im Vergleich zu Europa?

Hey zusammen,

ich bin auf die Frage gestoßen, ob sich ein Investment in PV-Anlagen in Kanada im Vergleich zu Europa lohnt. Hat jemand von euch schon Erfahrungen damit gemacht? Ich würde mich sehr über eure Meinungen und Einschätzungen freuen. Ich bin noch relativ neu in der Materie und habe noch einige Fragen dazu.

Wie sieht es zum Beispiel mit den Sonnenstunden und der staatlichen Förderung in Kanada aus? Gibt es große Unterschiede zu Europa? Und wie ist die allgemeine Entwicklung der PV-Branche in Kanada? Lohnt sich das Investment langfristig oder gibt es bestimmte Risiken, auf die man achten sollte?

Ich freue mich auf einen Austausch mit euch und hoffe, dass ihr mir bei meinen Fragen weiterhelfen könnt.

Liebe Grüße,

Sam

1 Kommentar zu “Erfahrungen mit PV in Kanada – lohnt sich das Investment im Vergleich zu Europa?

  1. Hallo Sam, spannender Gedankengang – Kanada ist definitiv ein interessanter, aber auch spezieller PV-Markt.

    Was die Sonnenstunden betrifft, ist die Lage sehr regional unterschiedlich: In Teilen von Alberta und Saskatchewan gibt es tatsächlich ähnlich viele Sonnenstunden wie in Südeuropa (über 2.000 h/Jahr), während es in den atlantischen Provinzen deutlich weniger sein kann. Ein Investment hängt also stark vom Standort ab.

    Zur Förderung: Kanada setzt weniger auf direkte Einspeisevergütung wie viele europäische Länder, sondern stärker auf steuerliche Anreize, Zuschüsse für bestimmte Anwendungen (z. B. Off-Grid oder Agrarprojekte) und Programme auf Provinzebene. Besonders aktiv ist British Columbia mit Net-Metering und Incentives, während Alberta zuletzt mit Ausschreibungsmodellen gearbeitet hat.

    Die Entwicklung der PV-Branche ist positiv, aber sie hinkt Europa hinterher – was auch Chancen bieten kann: Bodenpreise sind teils noch günstiger, es gibt große unerschlossene Flächen und politisch wächst das Interesse an Energiewende und Dekarbonisierung, insbesondere seit dem Carbon Pricing und der angekündigten Net-Zero-Strategie bis 2050.

    Risiken bestehen vor allem in der langen Amortisationszeit, dem manchmal komplexen Genehmigungsprozess (Stichwort Umweltverträglichkeitsprüfung) und in der Netzverfügbarkeit in ländlichen Regionen. Außerdem ist der kanadische Winter nicht zu unterschätzen – Schnee und extreme Kälte können Ertrag und Wartungsaufwand beeinflussen, auch wenn PV prinzipiell kälteresistent ist.

    Ein Investment kann sich lohnen, wenn man sich gut vorbereitet, lokale Partner hat und ein langfristiges Engagement plant. Für einen ersten Einstieg wäre vielleicht auch ein Projekt in Europa transparenter und leichter kalkulierbar – aber Kanada ist definitiv kein blinder Fleck mehr auf der PV-Landkarte.

    Hat hier vielleicht jemand im Forum schon konkret in Kanada investiert oder Projekte begleitet?

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