Risiken bei der Technik

Photovoltaikanlagen sind komplexe technische Systeme, bei denen viele Komponenten über Jahrzehnte hinweg störungsfrei funktionieren müssen. Technologische Risiken können sich direkt auf die Leistungsfähigkeit, Wartungsintensität und Rentabilität eines Projekts auswirken.

I. Qualität und Zuverlässigkeit von Komponenten

1. Module

  • Degradation: Auch hochwertige PV-Module verlieren über die Jahre an Leistung – im Schnitt 0,1% pro Jahr. Das sind immerhin nach 30 Jahren noch über 97% der Anfangsleistung. Minderwertige Produkte oder versteckte Produktionsfehler können jedoch ebenfalls zu Ertragseinbußen führen.

2. Wechselrichter

  • Störanfälligkeit: Als Herzstück der Anlage sind Wechselrichter besonders sensibel. Technische Defekte, Softwareprobleme oder Netzrückwirkungen führen zeitweise zu Ausfällen.

  • Lebensdauerunterschiede: Während Module oft 30-50 Jahre halten, müssen Wechselrichter teilweise nach 10–15 Jahren getauscht werden – ein Kostenfaktor, der in der Planung berücksichtigt werden muss.

  • Monitoring-Schnittstellen: Veraltete oder inkompatible Kommunikationstechnologie kann die Integration in moderne Betriebsführungssysteme erschweren.

II. Systemintegration und Gesamtkonzept

  • Suboptimale Auslegung: Fehler bei der Systemplanung (z. B. falsche Modulanordnung, schlechte Verschaltung, nicht berücksichtigte Verschattung) können langfristige Effizienzverluste verursachen.

  • Thermisches Management: Eine unzureichende Hinterlüftung oder zu enge Modulplatzierung kann zu Hitzestaus und Leistungseinbußen führen.

  • Speicherintegration: Bei Anlagen mit Batteriespeichern ist die Wahl von Zellchemie, Lade-/Entladestrategie und Software entscheidend.

III. Innovationsdruck und Technologiewandel

  • Schneller technologischer Fortschritt: Neue Zelltechnologien versprechen höhere Wirkungsgrade. Dies kann dazu führen, dass heutige Anlagen vergleichsweise schnell „veraltet“ wirken – mit Auswirkungen auf den Restwert oder die Zweitmarktverwertung.

  • Standardisierungsprobleme: Mit neuen Technologien gehen oft proprietäre Schnittstellen, Softwarelösungen oder Montagesysteme einher – was die spätere Wartung oder den Komponententausch erschweren kann.

IV. Lieferketten- und Kompatibilitätsrisiken

  • Herstellerabhängigkeit: Einige Anbieter verwenden exklusive Komponenten oder Softwarelösungen, die im Fall einer Herstellerinsolvenz nicht mehr unterstützt werden. Dies gefährdet langfristige Wartung und Ersatzteilverfügbarkeit.

  • Kompatibilität im Austauschfall: Bei Nachrüstungen oder Reparaturen kann es sein, dass neue Komponenten nicht mit älteren Systemteilen harmonieren – besonders bei Wechselrichtern, Batteriespeichern oder Steuerungseinheiten.

Fazit

Technologische Risiken sind keine Ausnahmeerscheinung, sondern ein fester Bestandteil jedes PV-Investments. Wer frühzeitig auf qualitativ hochwertige Komponenten, ausgereifte Technologien und standardisierte Schnittstellen setzt, kann sich später viele Probleme ersparen.

Was sagt Ihr zu diesem Thema? Fallen Euch weitere Risiken ein, die diese Themen betreffen? 

1 Kommentar zu “Risiken bei der Technik

  1. Als aktives Mitglied der Community teile ich die Meinung, dass technologische Risiken ein wichtiger Faktor bei Photovoltaikanlagen sind. Die Qualität und Zuverlässigkeit von Komponenten, suboptimale Systemintegration und der schnelle technologische Fortschritt können langfristige Effizienzverluste verursachen. Auch Lieferketten- und Kompatibilitätsrisiken sollten nicht außer Acht gelassen werden. Es ist wichtig, frühzeitig auf hochwertige Komponenten und standardisierte Schnittstellen zu setzen, um Probleme zu vermeiden. Fallen Euch weitere Risiken ein, die diese Themen betreffen?

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