Photovoltaik-Zubau 2025: Trend zeigt nach oben
Der Photovoltaik‑Zubau 2025 in Deutschland erlebt im August einen markanten Aufschwung: Mit knapp 1,8 Gigawatt neu registrierter Leistung bis zum 15. September und erwarteten Nachmeldungen könnte der Nettozubau fast die Marke von zwei Gigawatt erreichen.
Besonders auffällig: Der Großteil dieser Leistung entfällt auf Freiflächenanlagen, während Aufdach‑ und Fassadenanlagen beim Photovoltaik-Zubau 2025 deutlich zurückliegen. Experten sehen dies als wichtigen Schritt – gleichzeitig mahnen sie aber, dass das Tempo für die ambitionierten Ausbauziele noch nicht genügt.
Zubauzahlen und Struktur
Laut dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur waren bis zum 15. September etwa 1.778,2 Megawatt an neuregistrierter Photovoltaik‑Anlagenleistung im August verzeichnet. Nach Abzug kleiner Stilllegungen ergibt sich ein Nettozubau von 1.774,4 Megawatt. Die Behörde erwartet, aufgrund Nachmeldungen, etwa zehn Prozent mehr. Dadurch könnte der tatsächliche Zubau auf etwa 1.951,4 Megawatt steigen. Damit rückt die 2‑Gigawatt‑Marke in greifbare Nähe.
Von dieser Leistung entfielen allein auf Freiflächenanlagen etwa 1,29 Gigawatt, was rund 72,6 Prozent des registrierten Nettoneubaus entspricht. Auf Dächer und Fassaden entfielen etwa 0,40 Gigawatt (22,6 %), steckfertige (Plug‑and‑Play) Anlagen und „sonstige Anlagen“ tragen gemeinsam die restlichen wenigen Prozentpunkte bei.
Photovoltaik-Zubau 2025 im Rahmen der EEG-Ziele und Ausbaupfade
Deutschland hat im Erneuerbare‑Energien‑Gesetz (EEG) ein Ziel von 215 Gigawatt installierter Photovoltaikleistung bis zum Jahr 2030 festgelegt. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten monatlich etwa 1,62 Gigawatt Leistung neu installiert werden. Der August‑Zuwachs liegt damit über diesem Ausbaupfad. Allerdings liegt der 12‑Monats‑Durchschnitt derzeit bei etwa 1,43 Gigawatt pro Monat – also noch unter dem erforderlichen Niveau.
Insgesamt sind derzeit bundesweit rund 5,47 Millionen Photovoltaik‑Anlagen mit einer Leistung von 111,14 Gigawatt installiert. Im laufenden Jahr (bis August) wurden schon rund 10,68 Gigawatt zusätzlich gemeldet. Damit ist Deutschland inzwischen etwa auf halbem Weg, das Ziel von 215 GW zu erreichen.
Aussagen aus Politik und Branche
Politik und Branche bewerten den starken Zubau im August als positives Signal, sehen aber weiterhin Handlungsbedarf. Während die hohe Zahl neuer Freiflächenanlagen begrüßt wird, mahnen Fachverbände, dass Dach- und Fassadenanlagen stärker gefördert werden müssten, um das volle Potenzial auszuschöpfen und die Energiewende dezentral breiter abzusichern.
So erklärte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW), bereits im Sommer 2025: „Damit Deutschland seine Klimaziele erreicht, müssen wir nicht nur große Solarparks bauen, sondern auch Dächer und Fassaden konsequenter nutzen. Nur so gelingt ein ausgewogener und krisenfester Ausbau
Diese Einschätzung verdeutlicht, dass der jüngste Erfolg beim Photovoltaik-Zubau nur ein Zwischenschritt ist. Langfristig braucht es ein stabiles Zusammenspiel von Freiflächen- und Dachanlagen, klare politische Rahmenbedingungen und weniger Bürokratie.
Herausforderungen und Ausblick
Trotz des erfreulichen Zubaus gibt es mehrere Baustellen:
- Netzausbau und Netzkapazitäten
Der schnelle PV-Zubau, insbesondere im Bereich großer Freiflächenanlagen, stellt hohe Anforderungen an die vorhandene Strominfrastruktur. Viele Regionen stoßen bereits heute an Kapazitätsgrenzen, was zu Einspeisebeschränkungen führt. - Dach‑ bzw. Aufdach‑PV
Während Freiflächenanlagen dominieren, bleibt das Potenzial von Dächern vielerorts ungenutzt. Besonders im städtischen Raum könnten Millionen Quadratmeter verfügbarer Flächen zur Stromerzeugung beitragen. - Förderung, Regulierung und Planung
Die Gesetzeslage rund um die Solarenergie hat sich zwar verbessert, ist aber für viele Betreiber und Investoren noch immer unübersichtlich. Änderungen in der Einspeisevergütung, technische Vorgaben und regionale Unterschiede bei der Netzanschlussregelung schaffen Unsicherheit. - Klimatische und wetterbedingte Schwankungen
Auch bei steigender installierter Leistung bleibt die tatsächliche Stromproduktion abhängig vom Wetter. Längere Schlechtwetterphasen oder ungewöhnlich trübe Monate – wie sie in Mitteleuropa immer wieder vorkommen – können die Energieausbeute stark beeinflussen.
Internationale Perspektive
Im internationalen Vergleich liegt Deutschland beim Photovoltaik-Ausbau weiter in der Spitzengruppe, auch wenn Länder wie China, Indien oder die USA in absoluten Zahlen deutlich größere Zubauten melden. In Relation zur Fläche und Bevölkerungsdichte bleibt Deutschland jedoch ein Vorbild für dezentrale Energiewende. Die Europäische Union hat sich ebenfalls ehrgeizige Klimaziele gesetzt, in denen Solarenergie eine Schlüsselrolle spielt.
Auf Kurs – aber das Tempo muss steigen
Der Photovoltaik‑Zubau in Deutschland im August 2025 ist ein positives Zeichen: Der erwartete Nettoneubau nähert sich der 2‑Gigawatt‑Marke, vor allem dank starker Leistungen bei Freiflächenanlagen. Das zeigt, dass die gesetzlich gesteckten Ziele nicht unrealistisch sind – aber auch, dass sie große Anstrengungen erfordern.
Um das Ziel von 215 Gigawatt installierter Leistung bis 2030 zu erreichen, muss der Ausbau in den kommenden Monaten regelmäßig über dem aktuellen Durchschnitt liegen. Dächer und Fassaden bieten weiteres Potenzial, das stärker gehoben werden sollte – auch um regionale Verteilprobleme, Netzausbau, Umwelt- und Flächenkonkurrenz besser zu bewältigen.