Vertikale Photovoltaik: Mehr Ertrag auf begrenztem Raum

Vertikale PV

Vertikale Photovoltaik: Mehr Ertrag auf begrenztem Raum

 

Neue Lösungen für dichte Bebauung und Flächenknappheit

Angesichts steigender Flächenkonkurrenz und urbaner Verdichtung rückt die vertikale Photovoltaik zunehmend in den Fokus von Stadtplanern, Architekten und Investoren. Photovoltaik-Module kommen nicht wie üblich auf Dächern oder Freiflächen zum Einsatz, sondern werden senkrecht an Fassaden, Lärmschutzwänden oder sogar als Solarzäune installiert.


Warum vertikale Module immer interessanter werden

Die vertikale Montage ermöglicht eine beidseitige Nutzung der Sonnenenergie – morgens und abends profitieren die Ost- bzw. Westseiten stärker von der Sonneneinstrahlung. Auch bei Schneefall oder niedriger Sonnenhöhe im Winter erzielen vertikale Anlagen teils überraschend gute Erträge.

Für viele dicht bebaute Regionen ist das eine entscheidende Innovation. Sie erlaubt es, Solarstrom dort zu erzeugen, wo bisher kein Platz war – ohne zusätzliche Flächenversiegelung.“, sagt Dr. Lisa Hoffmann vom Fraunhofer ISE.


Einsatzmöglichkeiten: Von Zäunen bis zu Hochhausfassaden

Anwendungsbeispiele gibt es viele: In Deutschland werden entlang von Autobahnen vermehrt Lärmschutzwände mit integrierter PV-Technik ausgestattet. Auch Wohnungsbaugesellschaften investieren in Photovoltaik-Fassaden, um die Energieeffizienz ihrer Gebäude zu steigern und gleichzeitig CO₂-Emissionen zu senken.

In Österreich wiederum sorgen sogenannte Agri-PV-Zäune für Aufmerksamkeit, bei denen die Solarmodule als Einfriedung dienen – eine Doppelnutzung, die auch für den ländlichen Raum spannend ist.


Wirtschaftlichkeit und Ertrag

Der Wirkungsgrad vertikaler Module liegt in der Regel etwas unter dem von klassischen Dachanlagen, doch durch bifaziale Module (beidseitige Stromproduktion) lassen sich die Unterschiede weitgehend ausgleichen. Auch die Kombination mit Speicherlösungen wird immer attraktiver – insbesondere in städtischen Quartieren mit schwankendem Verbrauch.


Förderung und politische Rahmenbedingungen

In einigen Bundesländern wird der Einsatz von Solarzäunen oder PV-Fassaden inzwischen gefördert, insbesondere im Rahmen von Quartiersentwicklungen oder Lärmschutzprogrammen.

Laut einer Studie des ZSW (Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg) könnten allein durch den systematischen Ausbau von vertikalen PV-Anlagen an Lärmschutzwänden jährlich bis zu 1,3 Terawattstunden Solarstrom zusätzlich erzeugt werden.


Externer Link

Eine Übersicht zu aktuellen Projekten bietet das Fraunhofer ISE: https://www.ise.fraunhofer.de


Fazit

Vertikale Photovoltaik ist eine echte Zukunftstechnologie. Sie bietet neue Perspektiven für Flächeneffizienz, Gestaltung und Energieversorgung – vor allem in urbanen Räumen. Für Investoren ergibt sich eine attraktive Nische mit starkem Zukunftspotenzial.

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