Einspeisevergütung: Das müssen Sie jetzt wissen
Die Einspeisevergütung ist ein zentrales Instrument der Energiewende in Deutschland. Sie bietet Betreibern von Photovoltaikanlagen einen finanziellen Anreiz, Solarstrom in das öffentliche Netz einzuspeisen. Momentan sind es insbesondere private Haushalte sowie kleine und mittlere Unternehmen, die die genauen Bedingungen und Vorteile kennen sollten. In diesem Beitrag erfahren Sie alles über die aktuellen Vergütungssätze, Voraussetzungen und Optionen – kompakt, verständlich und auf dem neuesten Stand.
Was bedeutet Einspeisevergütung?
Die Einspeisevergütung ist die finanzielle Vergütung, die Betreiber von Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien für jede ins öffentliche Netz eingespeiste Kilowattstunde erhalten. Im Rahmen des EEG wird dieser Betrag über einen festgelegten Zeitraum garantiert, um Investitionen in erneuerbare Energien zu fördern und den Ausbau voranzutreiben. Die Vergütungssätze sind abhängig von Anlagengröße, Inbetriebnahmedatum und Nutzungsart (Volleinspeisung oder Überschusseinspeisung).
Warum ist die Einspeisevergütung so wichtig?
Die Einspeisevergütung reduziert das wirtschaftliche Risiko für Betreiber von Photovoltaikanlagen erheblich. Sie ermöglicht eine verlässliche Kalkulation der Einnahmen und sichert so langfristig die Wirtschaftlichkeit der Anlagen. Gerade in Zeiten steigender Energiekosten und wachsender Unsicherheit auf den Strommärkten ist diese Sicherheit ein wesentlicher Faktor.
Wichtige Vorteile:
- Planungssicherheit durch feste Vergütung über 20 Jahre
- Unterstützung beim Ausbau erneuerbarer Energien
- Finanzielle Entlastung für Privathaushalte und KMU
- Geringeres Investitionsrisiko für neue Anlagen
Aktuelle Vergütungssätze
Seit Februar 2025 gelten nach EEG folgende Vergütungssätze für neu in Betrieb genommene Photovoltaikanlagen (Stand: 01.02.2025):
Anlagengröße | Volleinspeisung (ct/kWh) | Überschusseinspeisung (ct/kWh) |
bis 10 kWp | 12,73 | 8,01 |
10–40 kWp | 11,25 | 7,50 |
40–100 kWp | 9,23 | 6,95 |
Diese Vergütungssätze gelten 20 Jahre ab Inbetriebnahme. Die Degression beträgt weiterhin 1 % alle sechs Monate. Für große Anlagen über 100 kWp greift die verpflichtende Direktvermarktung mit Marktprämienmodell.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein?
Damit Sie eine Einspeisevergütung erhalten, müssen folgende Bedingungen erfüllt werden:
- Erzeugung aus erneuerbaren Quellen: Ihre Anlage muss Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen.
- Registrierung: Anmeldung beim Netzbetreiber und Eintrag im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur.
- Technische Standards: Installation durch zertifizierte Fachkräfte und Einhaltung aller relevanten Sicherheits- und Umweltauflagen.
- Vertrag mit Netzbetreiber: Der erzeugte Strom muss ins öffentliche Netz eingespeist werden.
- Nachweis: Exakte Messung der eingespeisten Strommengen durch ein geeichtes Zählersystem.
Volleinspeisung vs. Überschusseinspeisung
Bei der Volleinspeisung wird der gesamte erzeugte Solarstrom ins öffentliche Netz eingespeist, während bei der Überschusseinspeisung zunächst der Eigenbedarf gedeckt wird und nur der Überschuss eingespeist wird. Volleinspeiser erhalten eine höhere Vergütung, Überschusseinspeiser sparen zusätzlich durch geringeren Netzstrombezug.
Vergleich der beiden Modelle:
Volleinspeisung | Überschusseinspeisung |
Höhere Vergütung pro kWh | Niedrigere Vergütung, dafür Einsparung beim Eigenverbrauch |
Keine Speicherkapazität nötig | Optionale Nutzung von Batteriespeichern |
Besonders für Investoren interessant | Attraktiv für Eigenheimbesitzer |
Einspeisevergütung für Großanlagen
Für Photovoltaikanlagen ab 100 kWp besteht seit Jahren die Pflicht zur Direktvermarktung. Hierbei erhalten Betreiber eine Marktprämie, die Schwankungen des Börsenstrompreises abfedert. Für Anlagen über 1 MW ist zusätzlich die Teilnahme an Ausschreibungsverfahren der Bundesnetzagentur erforderlich. Der aktuelle Höchstwert für Zuschläge liegt bei 7,35 ct/kWh (Stand: Februar 2025).
Fazit: Lohnt sich die Einspeisevergütung?
Ja, die Einspeisevergütung bleibt auch 2025 ein entscheidendes Argument für die Investition in Photovoltaik. Sie bietet Betreibern finanzielle Sicherheit und fördert die Energiewende. Durch die Möglichkeit, zwischen Volleinspeisung und Überschusseinspeisung zu wählen, können Betreiber ihr individuelles Ertragsmodell gestalten.
Wie entwickelt sich die Einspeisevergütung langfristig?
Die Einspeisevergütung unterliegt einer sogenannten Degression, das bedeutet: Die Vergütungssätze für neu in Betrieb genommene Anlagen sinken in festgelegten Intervallen. Seit 2023 beträgt die Degression 1 % alle sechs Monate. Ziel ist es, die Kosten für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien zu senken und gleichzeitig die Investitionen weiterhin attraktiv zu halten. Für Betreiber heißt das: Wer früh in eine Photovoltaikanlage investiert, profitiert langfristig von höheren garantierten Vergütungssätzen.
Langfristig wird die Einspeisevergütung ein wichtiges Steuerungsinstrument bleiben, um den Ausbau der erneuerbaren Energien an den Bedarf des Strommarktes anzupassen. Für Investoren ist daher nicht nur die aktuelle Vergütungshöhe entscheidend, sondern auch die vorausschauende Planung im Hinblick auf die weitere Entwicklung der EEG-Sätze.
Tipps zur Maximierung Ihrer Einspeisevergütung
Um die Einspeisevergütung optimal zu nutzen, sollten Betreiber von Photovoltaikanlagen einige wichtige Punkte beachten:
- Frühzeitige Inbetriebnahme: Je früher Ihre Anlage in Betrieb genommen wird, desto höher ist die garantierte Vergütung.
- Optimale Ausrichtung der Module: Eine perfekte Ausrichtung und Neigung der PV-Module steigert die Stromproduktion und damit Ihre Einnahmen.
- Regelmäßige Wartung: Gut gewartete Anlagen produzieren zuverlässiger und minimieren Ausfallzeiten.
- Nutzung von Speichern: Mit Batteriespeichern können Sie den Eigenverbrauch erhöhen und Ihren Netzstrombezug reduzieren.
- Direktvermarktung prüfen: Für größere Anlagen kann das Marktprämienmodell lukrativer sein als die reine Einspeisevergütung.
Politische Bedeutung der Einspeisevergütung
Die Einspeisevergütung ist nicht nur ein finanzielles Instrument, sondern auch ein politisches Signal: Sie zeigt, dass Deutschland den Ausbau erneuerbarer Energien aktiv unterstützt und die Energiewende vorantreibt. Durch die garantierten Vergütungssätze wird Planungssicherheit für Investoren geschaffen, was wiederum neue Projekte im Bereich Solarenergie erleichtert. Darüber hinaus trägt die Einspeisevergütung dazu bei, die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren und die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen.