Solarstrom europaweit auf dem Vormarsch

Solarstrom in Europa

Solarstrom europaweit auf dem Vormarsch

Solarstrom europaweit auf dem Vormarsch: Eine dynamische Entwicklung mit Perspektive

Europa erlebt eine nie dagewesene Dynamik im Ausbau der Solarenergie. Die jüngsten Zahlen aus dem ersten Halbjahr 2025 zeigen, dass Solarstrom nicht mehr nur ein Nischenthema für Umweltenthusiasten ist, sondern zunehmend zum Rückgrat der europäischen Stromversorgung wird. Der Branchenverband SolarPower Europe berichtet, dass in der EU allein in den ersten sechs Monaten des Jahres über 40 Gigawatt (GW) an neuer Photovoltaik-Leistung installiert wurden – ein Plus von rund 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.


Boom auf breiter Front

Besonders stark zeigt sich das Wachstum in Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich und den Niederlanden. In Deutschland etwa wurden im ersten Halbjahr 2025 rund 8,7 GW neu installiert – so viel wie noch nie in einem vergleichbaren Zeitraum.

Die hohe Zahl ist das Ergebnis zahlreicher politischer Maßnahmen wie dem Solarpaket I sowie dem gestiegenen Interesse privater und gewerblicher Investoren“, erklärt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW).

Auch in anderen Ländern zeigt sich ein ähnliches Bild. Spanien profitiert von besonders hohen Sonneneinstrahlungen und einer zunehmenden Zahl großer Solarparks. In Italien wird verstärkt auf dezentrale Anlagen gesetzt, während Frankreich ambitionierte Ausbauziele für staatliche Gebäude verfolgt. In den Niederlanden ist der Zubau vor allem im Bereich der Aufdachanlagen in urbanen Räumen stark angestiegen.


Politischer Rückenwind

Die EU-Kommission hat mit ihrer Solarstrategie 2023 ehrgeizige Ziele formuliert: Bis 2030 sollen über 600 GW Photovoltaik-Leistung in der Union installiert sein. Die EU-Kommission hat verschiedene Programme ins Leben gerufen, um dieses Ziel zu erreichen – darunter das „EU Solar Rooftop Programme“, das die Nutzung von Solaranlagen auf neuen öffentlichen und gewerblichen Gebäuden vorschreibt.

Laut Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, sei Solarenergie „der Schlüssel zu einem klimaneutralen, unabhängigen und krisenresilienten Europa“.

Der Ukraine-Krieg und die damit verbundenen Verwerfungen auf den Energiemärkten haben diesen Trend zusätzlich verstärkt.


Industrie im Aufbruch

Nicht nur auf Seiten der Energieproduktion bewegt sich etwas – auch in der Solarindustrie selbst ist eine neue Aufbruchstimmung spürbar. Immer mehr europäische Unternehmen investieren in die heimische Produktion von Solarmodulen, Wechselrichtern und Batteriespeichern. Der „Made in Europe“-Bonus, wie er etwa in Deutschland gilt, stärkt zusätzlich die Nachfrage nach in Europa produzierter PV-Technik.

Trotzdem gibt es Herausforderungen: Die Produktionskosten sind in Asien nach wie vor niedriger, was europäische Hersteller unter Preisdruck setzt. Ein Vorschlag aus Brüssel sieht daher vor, besonders nachhaltige oder lokal produzierte Komponenten bei Ausschreibungen künftig zu bevorzugen.


Herausforderungen beim Netzanschluss

Mit dem massiven Zubau geht allerdings auch eine infrastrukturelle Belastung einher. Netzbetreiber in Deutschland und anderen Ländern warnen vor Engpässen beim Anschluss neuer Anlagen. In manchen Regionen müssen Projektentwickler bereits mit Wartezeiten von über einem Jahr rechnen. Auch der Mangel an qualifizierten Fachkräften verzögert vielerorts den Anschluss und die Inbetriebnahme.


Strompreise im Sinkflug

Ein erfreulicher Nebeneffekt der Solaroffensive für Verbraucher ist der Rückgang der Strompreise an der Börse. In Phasen hoher Solarproduktion – etwa zur Mittagszeit – sinkt der Preis für Strom teils deutlich unter das langjährige Mittel. Verbraucher könnten langfristig profitieren, wenn Netzbetreiber die Infrastruktur anpassen und Energieversorger verstärkt smarte Tarife in den Markt bringen.


Zukunftsausblick

Der europaweite Solarboom steht erst am Anfang. Experten wie Walburga Hemetsberger, CEO von SolarPower Europe, erwarten, dass sich das Tempo in den kommenden Jahren weiter beschleunigen wird: „Europa hat die Chance, weltweiter Technologieführer in der Solarenergie zu werden – sowohl im Anlagenbau als auch bei der Integration in smarte Netze.

Angesichts steigender CO₂-Preise, geopolitischer Unsicherheiten und des steigenden Strombedarfs durch Elektromobilität und Wärmepumpen bleibt Solarenergie ein zentraler Baustein der europäischen Energiestrategie.


Externer Link:

Weitere Details und Statistiken zum Halbjahresbericht finden sich bei SolarPower Europe: https://www.solarpowereurope.org/insights/outlooks

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