Floating PV auf Baggerseen – rechtliche Voraussetzungen und technische Herausforderungen

Hallo zusammen,

ich habe in den letzten Jahren immer wieder von dem Konzept des „Floating PV“ auf Baggerseen gehört und war sofort begeistert von der Idee, erneuerbare Energien auf ungenutzten Gewässern zu produzieren. Doch wie sieht es eigentlich mit den rechtlichen Voraussetzungen und technischen Herausforderungen aus?

Zunächst einmal muss man sich bewusst machen, dass Baggerseen in der Regel in privatem Besitz sind und somit eine Genehmigung des Eigentümers für die Installation von Floating PV Anlagen erforderlich ist. Auch die wasserrechtliche Genehmigung der zuständigen Behörde ist unerlässlich. Hier kommt es vor allem auf die Einhaltung von Naturschutzbestimmungen und die Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten an. So müssen beispielsweise die Anforderungen an die Tragfähigkeit des Seegrundes und die Belastbarkeit der Anlagen genau geprüft werden.

Neben den rechtlichen Voraussetzungen gibt es auch technische Herausforderungen, die bei der Planung und Umsetzung von Floating PV auf Baggerseen berücksichtigt werden müssen. Dazu gehört zum Beispiel die Auswahl der richtigen Module, die optimal auf die schwimmende Plattform abgestimmt sein müssen. Auch die Befestigung der Anlage muss sorgfältig geplant werden, um eine sichere und stabile Verankerung im Wasser zu gewährleisten. Zudem spielt die Wahl des Wechselrichters und die Verkabelung eine entscheidende Rolle für die Effizienz der Anlage.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die regelmäßige Wartung und Reinigung der Anlage. Durch die ständige Exposition gegenüber Wasser und Witterungseinflüssen kann es zu Verschmutzungen und Beschädigungen kommen, die die Leistung der Anlage beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, dass die Anlage regelmäßig von qualifiziertem Personal überprüft und gewartet wird.

Trotz der rechtlichen und technischen Herausforderungen gibt es bereits einige erfolgreiche Projekte von Floating PV auf Baggerseen, die zeigen, dass dieses Konzept eine vielversprechende Option für die Nutzung von erneuerbaren Energien ist. Es bietet nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch wirtschaftliche Chancen für die Eigentümer der Gewässer.

Ich persönlich finde die Idee des Floating PV auf Baggerseen sehr spannend und hoffe, dass in Zukunft noch mehr Projekte umgesetzt werden können. Es ist eine innovative Möglichkeit, erneuerbare Energien zu nutzen und gleichzeitig ungenutzte Flächen sinnvoll zu nutzen.

Habt ihr schon einmal von Floating PV auf Baggerseen gehört oder vielleicht sogar selbst Erfahrungen damit gemacht? Ich bin gespannt auf eure Meinungen und Erfahrungen zu diesem interessanten Thema.

Viele Grüße

1 Kommentar zu “Floating PV auf Baggerseen – rechtliche Voraussetzungen und technische Herausforderungen

  1. Die Kombination aus Flächeneffizienz und lokal erzeugtem Strom macht das Konzept wirklich attraktiv, gerade für Kommunen oder Kieswerke mit eigener Stromnutzung.

    Was die rechtlichen Aspekte angeht, ist aus meiner Sicht der wichtigste Punkt die wasserrechtliche Genehmigung. Viele unterschätzen, wie komplex die Abstimmung mit Umweltbehörden sein kann – z. B. wegen Eingriffen in Ökosysteme oder möglichen Auswirkungen auf Flora und Fauna im Gewässer. Dazu kommt, dass gerade bei stillgelegten Baggerseen oft unklare Besitzverhältnisse herrschen oder mehrere Nutzungsrechte bestehen (z. B. für Anglervereine oder den Naturschutz), was zusätzliche Hürden schaffen kann.

    Technisch gesehen gibt es inzwischen sehr robuste Systeme, gerade was Verankerung und Schwimmplattformen betrifft. Einige Hersteller bieten modulare Lösungen an, die auch auf kleinere oder unregelmäßig geformte Seen angepasst werden können. Eine Herausforderung bleibt die Verkabelung und Netzanbindung – vor allem, wenn das Gewässer weitab von bestehenden Infrastrukturpunkten liegt.

    Ich habe selbst mal ein Pilotprojekt auf einem Kiessee in Süddeutschland begleitet – unser größtes Learning war, wie wichtig ein detailliertes Monitoringkonzept ist: Schwankende Wasserstände, Algenwachstum und Eisansatz im Winter sind reale Risiken für Performance und Betrieb.

    Wenn es gelingt, all diese Punkte sauber zu klären, kann Floating PV eine echte Win-win-Situation sein. Nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich – insbesondere, wenn der Strom direkt vor Ort verbraucht werden kann.

    Würde mich sehr interessieren, ob hier im Forum jemand schon eigene Erfahrungen mit Betrieb oder Planung solcher Anlagen gesammelt hat!

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